Finalmente – es mi turno! Nachdem Beat ja bereits unser Leben und Alltag in Cozumel beschrieben hat, mache ich nun kurz einen «Deep Dive» in meine Taucherfahrung 😊
Das zentralste gleich vorweg: Mit diesem drei-monatigen Aufenthalt auf einer karibischen Insel und der Ausbildung zur Tauchlehrerin ist für mich ein echter Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Ich hätte mir das «Cozumel-Gesamtpaket» nicht besser erträumen können – von Land und Leuten, Wetter (ja, mir war auch sehr heiss, aber wie die meisten wissen, ist das meine perfekte «Operating Temperature»), das wunderbare Leben am Meer und die Tauchausbildung samt Crew. Und wer hat’s möglich gemacht: Herr Kuster! Ich bin meinem Liebsten unendlich dankbar, dass er mir diese Zeit geschenkt hat und dieses Abenteuer mitgemacht hat – obwohl es wissentlich kein «ideales Habitat» für ihn war. Tausend Dank dafür mein Schatz😘
Speaking «out of comfort zone – auch ich hatte die eine oder andere Herausforderung zu meistern, über und unter Wasser – dazu nun ein bisschen mehr:
Tauchen auf Cozumel & Aldora
Die Destinations-Wahl ist nicht zufällig auf Cozumel gefallen – denn die Insel ist DAS Taucherparadies im Mesoamerikanischen Riff – notabene das zweitgrösste Barrier Reef auf der Welt (gleich nach Australien). Es erstreckt sich über 1’000 Kilometer entlang von Mexico, Belize, Guatemala und Honduras und hat eine unglaubliche Korallen- und Arten-Vielfalt. Wassertemperaturen und Sicht sind exzellent, mit einer relativ starken Strömung, die das Wasser sauber und nährstoffreich hält. Kurzum: perfekte Konditionen. Und die Unterwasserwelt ist wirklich magisch! Ich will die Nicht-Taucher unter euch nicht langweilen, aber hier nur ein paar Eindrücke, warum dies einfach mein «Happy Place» ist:







Gleichzeitig habe ich mir mit der alteingesessen Aldora eine der grössten Tauschbasen auf der Insel ausgesucht mit sieben eigenen Booten und der einzigen weiblichen, sehr renommierten Course-Direktorin. Das soll hier keine Werbung sein; aber ich durfte wirklich von einer sehr vielfältigen Ausbildung profitieren – auch wenn organisations-mässig nicht alles immer glatt lief – wir sind halt immer noch in Mexiko 😉
Mein «Alltag» als Instructor-Trainee
Ich bin ja so knapp über 25 Jahre alt…. und auch wenn das mental wahrscheinlich noch stimmen könnte, ist es physisch leider nicht ganz akkurat. Will heissen: 05:00 Uhr aufstehen, 20 kg schwere Stahltanks aufs Boot hieven, Gear-Set Up für bis zu 8 Gäste und dann 2 x ca. 70-90 Minuten tauchen fand ich «schono irgendwiä sträng»… Ich bin tatsächlich nach diesem Tagesablauf um ca. 14:00 nachhause gekommen, habe meinen Bärenhunger gestillt, geduscht und dann mein ganzes Gear gewaschen (ja, es ist eine Unmenge von Zeug, das man zum Tauchen benötigt und wenn man es nicht täglich ordentlich reinigt, wird man schnell vom Freund als «smelly cat» bezeichnet…). Und dann? Ja dann war «Fritto». Dies ist noch so eine liebenswürdige Bezeichnung für den Zustand nach einem Tauch-Arbeitstag, wenn einem sozusagen «der Stecker gezogen wird». Will heissen: Ich war zeitweise nicht mal mehr eine akzeptable Gesprächspartnerin und fiel nur noch todmüde ins Bett. Ich will mich aber nicht beklagen – ich bin (fast) jeden Morgen nach einem tiefen Schlaf wieder vorfreudig auf den nächsten Tauchgang aus dem Bett gehüpft. Als Teil meiner Ausbildung wurde ich jeden Tag einem anderen Tauchboot oder Instructor als «Assistentin» zugeteilt, wo ich jeweils verschiedene Aufträge hatte. Alles von einfachem Guiding der regulären Taucher, Betreuung von einzelnen Gästen mit speziellen Bedürfnissen, bis hin zu eigentlichen Tauchkursen, wo ich als Trainee bereits einzelne Kurs-Komponenten mit den Schülern durchführen konnte. Diese ersten 2 Monate waren wirklich lehrreich und von praktischem Wert, da ich alles über die Tauch-Basis und Boot-Operation hautnah miterleben konnte – inklusive der fast schon militärischen Prozedere auf den Booten (die aber aus Sicherheitsgründen nötig sind), den verschiedenen «Charakter-Typen» von Captains und auch einigen «Rabo Verdes»……😉 Aber auch ein mega-cooles Team von Tauchlehrern, die ihr Wissen und Erfahrung mit mir geteilt haben. Alles in allem habe ich jede einzelne Minute auf diesen Booten geliebt.


IDC & IE eg: «Study.Dive.Study.Dive…Eat…Sleep…Repeat»
Anfangs September ging es dann ans «Eingemachte» – also der offizielle Kursstart vom PADI IDC (Instructor Development Course). Dieser Intensiv-Kurs dient zur Vorbereitung für den IE (Instructor Examination), wo während drei Tagen die bibbernden Instructor-Anwärter auf Herz und Nieren geprüft werden. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen Teil (3 Stunden schriftliche Prüfung + Vortrag) und einem praktischen Teil unter Wasser (simulierte Kurs-Szenarien, wo wir jeweils Lehrer- oder Schüler-Rolle übernehmen müssen für eine spezifische Aufgabe + Rescue-Cases).



In meinem konkreten Fall hiess das 16 Tage am Stück Training (nix Wochenende) mit morgens Unterricht im Schulzimmer und nachmittags Tauchübungen. Will heissen: morgens irgendeine Physik-Formel anwenden um den Partialdruck irgendeines Gases auf irgendeiner Tiefe zu berechnen und am Nachmittag auf 3 Meter im Sand sitzen und eine endlose Reihe von Tauchübungen an imaginären Schülern vorzeigen 😊 Vielleicht noch ein paar Sachen mehr, aber grundsätzlich waren es sehr lehrreiche aber auch anstrengende Tage. Meine Erinnerung an die Prüfung selbst ist eher verschwommen – no pun intended – denn ich war zugegeben zeitweise wirklich sehr nervös… schlussendlich haben es aber alle aus unserer Gruppe geschafft und wir waren schon ein bisschen stolz, als wir den Zettel endlich in der Hand hielten.




So viel zu meinen Erfahrungen auf Cozumel – eine Insel, die mir sozusagen eine neue Welt eröffnet hat 🩵 und die ich hoffentlich nicht zum letzten mal betreten habe.
Nach dem Besuch von Denise & Bas auf Cozumel (separater Eintrag kommt dazu) zieht es uns zurück in eine Grossstadt (und die einen unter uns suchen auch eine Abkühlung auf 2000 Meter, wer könnte das wohl sein 😊). Stay tuned for CDMX – denn diese Stadt ist eine Liga für sich…


