Kambodscha, 18.10.2014 – 31.10.2014 (Teil 1)

Editor’s Note:
Wie viele von Euch vielleicht gar nicht glauben mögen, aber das Erstellen eines Blogeintrags ist eine erstaunlich zeitaufwändige Sache. Jaja, genug gejammert, auf jeden Fall durfte ich den Kambodscha Post nun in zwei Teile trennen, da er trotz Einsatz bis nach Mitternacht nicht fertig geworden ist….

 

Phnom Penh, 18.10.2014 – 24.10.2014

Unser Flug nach Phnom Penh war erwartungsgemäss unspektakulär; Quatar Airways, 35min Flugzeit, Flugzeug halbleer, Kommentare erübrigen sich. Am Flughafen angekommen, habe ich mich wie üblich um Internetzugang resp. die lokale SIM-Karte gekümmert. Die Wahl viel diesmal auf SMART, 4GB Flatrate für 7 USD… 🙂 Die Fahrt in das Stadtzentrum war nicht besonders aufregend aber für einen ersten Eindruck war sie bestens geeignet. Unser lustig benanntes 1UP Banana Hotel hat sich in perfekter Lage in Gehdistanz zum Unabhängigkeitsdenkmal befunden und war deshalb ein guter Ausgangspunkt für unsere Exkursionen.

Bereits am nächsten Tag sollte uns einer der schwersten Brocken unserer Kambodscha-Reise erwarten, der Besuch des ehemaligen Khmer Rouge-„Gefängnisses“ S-21. Gefängnis deshalb in Klammern gesetzt, weil von den ca. 17’000 Häftlingen nur 12 Überlebende bekannt sind und die Anderen unter unsäglichen Bedingungen zu Tode gefoltert wurden. Geschätzt ein Viertel (!) aller Kambodschaner kamen unter dem Terror-Regime der Khmer Rouge zwischen 1975 und 1979 ums Leben. Es ist unglaublich so was aufschreiben zu müssen, entspricht aber leider der Realität. Nach diesem Erlebnis mussten wir uns zuerst wieder ein bisschen sammeln und der vielerorts angepriesene Ausflug zum „Highlight“ Killing Fields haben wir auf unbestimmte Zeit verschoben.

Einige der notdürftig zusammengezimmerten Einzelzellen
Einige der notdürftig zusammengezimmerten Einzelzellen

 

Ein Verhörzimmer inkl. Photo wie es beim Einmarsch der vietnamesischen Armee vorgefunden wurde
Ein Verhörzimmer inkl. Photo wie es beim Einmarsch der vietnamesischen Armee vorgefunden wurde

 

Um uns ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen, haben wir uns am darauf folgenden Tag die Besichtigung des Königspalastes vorgenommen. Nicht nur im Altertum sondern heute noch verehren die Kambodschaner ihren König sehr und auch wenn der aktuell Amtierende keine Frau hat („Bachelor King“ wie uns unser Guide augenzwinkernd versichert hat), ist das Land weiterhin eine konstitutionelle Monarchie. Dementsprechend prachtvoll war die ganze Anlage angelegt, mit diversen Residenzen und auch interessanten Hinweisen auf die jüngere Vergangenheit. So z.B. eines von Napoleon gestiftetes Haus, welches ehemals in Somalia stand und nach Kambodscha gebracht wurde! Einmal mehr ist zu konstatieren; Die spinnen, die Franzosen… 😉

Die „Silber“-Pagode, welche über einen Boden aus reinem Silber verfügt
Die „Silber“-Pagode, welche über einen Boden aus reinem Silber verfügt

 

Eine der beeindruckenden Stupas, welche die Asche der früherigen Könige beherbergt
Eine der beeindruckenden Stupas, welche die Asche der früherigen Könige beherbergt

 

Traditionelle Schutzdämone
Traditionelle Schutzdämone

 

Der ganze nächste Tag war auf Wunsch meiner besseren Hälfte für „Tierli schauen“ reserviert, auszführen im Phnom Tamao Wildlife Rescue Center. Ich war zuerst ein bisschen skeptisch aber nur schon der Weg dorthin hat sich gelohnt, jeweils 1 1/2h TukTuk durch die südlich gelegene Countryside von Phnom Penh. Einfach cool vom Stadtzentrum bis zur ungeteerten Strasse alle Phasen des kambodschanischen „Stadt-zu-Land-Zyklus“ durchleben zu können, zumal die Erfahrung im TukTuk einfach viel eindrücklicher ist als wenn man hinter Autoscheiben weggesperrt ist:

http://youtu.be/aFnL8jtf1vo

http://youtu.be/Uw4c9fZ46Lk

Das Wildlife Center war dann riesengross aber auch abwechslungsreicher als erwartet und wir haben es zu Fuss und per TukTuk erkundet.

Der Zufall wollte es, dass beim 1ten Besuch des Tigergeheges gerade jemand hungrig Ausschau hielt...
Der Zufall wollte es, dass beim 1ten Besuch des Tigergeheges gerade jemand hungrig Ausschau hielt…

 

Gerettete Elefanten, man beachte die spezielle Elefanten-Beinprothese
Gerettete Elefanten, man beachte die spezielle Elefanten-Beinprothese

 

Affen überall
Affen überall

Auch die Vielfalt der beherbergten Tiere überraschte, so waren zu meiner Überraschung zahlreiche Krokodile zu sehen. Wie sich aber im Verlauf der Kambodscha-Reise herausstellen sollte, sind diese Urzeitviecher nicht einmal von besonders weit hergeholt…

Nach unserer super Erfahrung in Sukhothai haben wir auch in Phnom Penh eine Fahrradtour gebucht. Ein bisschen übermütig geworden durch unser erstaunlich gutes Durchhaltevermögen letztes Mal, haben wir gleich von Anfang die 40 Kilometer Tour in die ehemalige Hauptstadt Oudong gebucht. Über die Qualität der Strassen möchten wir jetzt nicht unbedingt sprechen aber die Landschaft hatte was die Flachheit und Weitsicht anbelangt zum Teil schon fast epische Qualitäten:

Ich: schon ein bisschen geschafft – Landschaft: beeindruckend

 

Blick vom heiligen Berg in Oudong
Blick vom heiligen Berg in Oudong

 

Ländliche Jugend-Gang... ;-)
Ländliche Jugend-Gang… 😉

 

Nachdem wir die mehrstündige Velotour mehr oder minder unbeschadet überstanden haben, durften wir uns zu den Locals setzen und haben zusammen mit unserem Guide Mr. Tree geschlemmt…

Man beachte die vermutlich eher frischen, dafür aber sicher gegrillten Froschleiber unter meiner Hand. Schenkel war ganz Ok, ähnlich wie Hühnchen, beim mit diversen Sachen gestopften Bauch war eher Würgen angesagt
Man beachte die vermutlich eher frischen, dafür aber sicher gegrillten Froschleiber unter meiner Hand. Schenkel war ganz Ok, ähnlich wie Hühnchen, beim mit diversen Sachen gestopften Bauch war eher Würgen angesagt

 

Am Anfang ein bisschen scheu, aber nachher wurde mit Martina fleissig Englisch geübt
Am Anfang ein bisschen scheu, aber nachher wurde mit Martina fleissig Englisch geübt

 

Alles in allem war die Fahrradtour auch diesmal wieder super interessant und so simpel es ist, landschaftlich auch einfach schön. Vorallem abgelegenere Gebiete lassen sich mit dem Velo verhältnismässig einfach erkunden und der lokale Guide tut sein übriges, um dem aktuell bereisten Land wieder ein bisschen näher zu kommen.

Mr. Tree in Action...
Mr. Tree in Action…

 

Verwundert über den fehlenden Muskelkater haben wir uns am nächsten Tag in das Nationalmuseum aufgemacht. Dort wird für mich zum ersten Mal fühlbar, welch grossartige Hochkultur unter den Khmer einst erblühte. Wie in ganz Südost-Asien laufen die Einflüsse der zwei bestimmenden Religionen, Hinduismus & Buddhismus, fliessend ineinander und verweisen immer wieder auf den indischen Subkontinent. Trotz dieser Einflüsse haben die Khmer eine sehr eigenständige Kultur entwickelt und unglaublich Kunstgegenstände sowie Sakralbauten gewaltigen Ausmasses hinterlassen. Das das weltbekannte Angkor Wat nur eines dieser Wunderwerke ist, werden wir in Kürze herausfinden.

 

Nun ja, hier wird es in Kürze weitergehen, mehr als die Hälfte ist schon verfasst… 😉

One thought on “Kambodscha, 18.10.2014 – 31.10.2014 (Teil 1)”

  1. Alli zeme hemmer euse üblichi Suntigabig Bsuech uf de Webpage vorgno – obwohl s’mami und de papi natürlich immer grad sofort wüssed wenns was neus git und d’infos wiitergend 🙂 es gseht eifach nur fantasitisch us – de mitem video isch ja au super cool – and we all scream MORE VIDEOS 🙂

    Gnüsseds ganz ganz fest! Mir freued eus uf es baldigs Skye <3

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