Transsibirische Eisenbahn

Moskau, 09.07.2014

Jetzt ist es soweit, wir sind auf dem Weg an Jaroslaver Bahnhof, der Startpunkt unserer Transsibirischen Eisenbahn. Wir stehen auf dem Gleis und ein “eher älteres Model” eines Zuges fährt ein. Eine Auswahl an Russen aus dem ganzen Land zieht an uns vorbei, von den schon weniger chicen Russinnen, älteren Grosis samt ganzem Hausrat, Wodka-Stammtischrussen und einige Militärs (natürlich allesamt mit dem grimmigen Gesichtsausdruck, wie gehabt…) – und wir zwei.

Nullpunkt Moskau
Nullpunkt Moskau
Unser Zug ins Nowhere..
Unser Zug ins Nowhere..

Mir wird scheinbar gerade schockartig bewusst, auf was ich mich da eingelassen habe und ich hätte Beat kurzerhand erwürgen können. Sei’s drum, jetzt sind wir halt schon da und ich trotte Beat schmollend hinterher in den Zug.

Oh Überraschung, das sieht ja doch nicht so übel aus. Zwar winzig klein, aber das Abteil zu zweit ist doch recht komfortabel und wir können uns gemütlich einrichten, samt unserem üppigen Proviant-Päckli. Beat freut sich wie ein kleines Kind und starrt unentwegt und voller Begeisterung aus dem Fenster, in eine Landschaft die immer ein wenig karger wird, bis nur noch vereinzelte Datschas zu sehen sind. Scheinbar ist für Beat mit dieser Reise wirklich ein grosser Wunsch in Erfüllung gegangen und ich freue mich, dabei sein zu können.

Unser Abteil..
Unser Abteil..
Transsib-Fan, anyone?!
Transsib-Fan, anyone?!

 

Perm, 10.07.2014

Angekommen in Perm werden wir zu unserer Gastfamilie gebracht. Vor einem heruntergekommenen Plattenbau wartet eine strahlende ältere Dame, die wir sofort ins Herz schliessen. Nadejda ist eine 67-jährige pensionierte Französischlehrerin. Der Begriff “Rentnerin” könnte nicht unpassender sein, sie ist quirlig und redselig, hat alles liebevoll für uns hergerichtet und wir verbringen den Abend mit Geschichten aus ihren Europareisen.

Brandneu der Plattenbau....
Brandneu der Plattenbau….
Nadedja hat unser Mittagessen vorbereitet
Nadedja hat unser Mittagessen vorbereitet

Der Ausflug in das Gulag Perm-36 am nächsten Tag war äusserst eindrücklich, aber auch beschämend zu sehen, was diese Frauen und Männer erdulden mussten. Die Museumsführer freuen sich über die selten gesehenen jungen europäischen Touristen, die Interesse an der Geschichte Russland zeigen.

Sicherheitszone Gulag, Vier Zäune gab es zu überwinden, niemand hat es jemals auch nur versucht...
Sicherheitszone Gulag, Vier Zäune gab es zu überwinden, niemand hat es jemals auch nur versucht…
Arrestzelle

 

Nichts desto trotz tauchen wir immer tiefer in Sibirien ein und lernen “das andere Gesicht” Russlands kennen. Siehe da, die Menschen wirken herzlich und hilfsbereit, ein Lächeln auf den Gesichtern fällt uns schon häufiger auf..

Wahre Begeisterung..:)
Wahre Begeisterung..:)

4 thoughts on “Transsibirische Eisenbahn”

  1. awwww ihr zwei! artig viel am posten, werde also doch oefters vorbei schauen! gebt euch wohl acht und passt auf einander auf,… muuua

  2. Hallo ihr zwei Abenteurer,

    so schön, dass ich an eurer Reise teilnehmen kann!!! :))
    Grosses Bussi aus der Schweiz und vielen Dank für den suuuuper Reisebericht!

    Yvi

  3. Huiiiiioo gseht das abentürlich us. Passet ganz guet ufenand uf und gnüsseds riiiiiiichtig fest!!! Es gseht haaaaammer us. Looooove us züri am see <3

  4. Hoi zäme, ich beneide euch, es ist sicher eine super spannende Zugfahrt. Bitte meldet euch wieder mal! Liebi Grüessli Bapi

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