Malaysia by Beat, 15.08. – 26.08.2014

Cameron Highlands, 15.08. – 17.08.14

Ich muss Martina insofern Recht geben, als dass was wir von den Cameron Highlands gesehen haben, nicht übermässig spektakulär war. Ein bisschen mehr als drei Zeilen hat diese Region aber dennoch verdient. Dies aus dem einfachen Grund, dass hier die Geschichte Malaysias und mehr noch, ihre Verknüpfung mit dem Britischen Empire richtiggehend spürbar ist. Auf den ersten Blick ist nichts augenscheinlich anders als im sonstigen Malaysia? Oh doch, es existiert eine unglaubliche Anzahl von alten, z.T. schon ziemlich verlebten Land Rover in allen Variationen!

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Super, so einen muss ich einmal haben…. Aber zurück zur Geschichte; die Briten haben während ihrer indirekten Herrschaft durch die East India Company mehrere Teile offiziell und den Rest des Landes faktisch unter ihrer Herrschaft gehabt. Dabei waren die Cameron Highlands mit ihren nass-kalten 15 Grad Celsius so etwas wie das Heimweh-Gebiet der sonst vom tropischen Klima hitze-gequälten Briten. Es gab (und gibt) wie auch in den restlichen Kolonialgebieten üblich einen British Club, der Teeanbau ist grossflächig angelegt und die Vegetation ist ähnlich unserer; die Palmen sind verschwunden und es gibt wieder Nadelbäume.

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In Kombination mit einem guten Buch aus Zeiten des British Empire (Joseph Conrad, empfehlenswert) konnte ich mich so richtig in diese Zeit zurückversetzen und dies war es auch, was die Cameron Highlands für mich ausgemacht haben. Denn auch ich muss zugeben, dass die heutigen, real existierenden Cameron Highlands aus zwei, drei sehr touristisch geprägten Städtchen bestehen und wenig bis kein Charme besitzen.

 

PS: Die Malaien sind nicht nur bezüglich Land Rover sondern auch sonst absolut autoverrückt! Keine Schrottkarre, die es nicht Wert ist getunt zu werden…. Besonderes Liebhaberobjekt sind die Modelle der Firma Proton, eine Malaiische Institution:

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Proton Saga, Baujahr 90er Jahre, leicht modifiziert

 

Georgetown, Pulau Pinang, 17.08. – 19.08.14

Nach einer weiteren Nahtoderfahrung in einem mittelmässig gewarteten Minibus der Marke „Malaysia-irgendwas“ kamen wir an die Strasse von Malakka und somit in Georgetown an. Georgetown gehörte zu den Eingangs-erwähnten, fünf direkt von den Briten kontrollierten Gebiete und das merkt man auch heute noch. In den kurzen, insgesamt vier Tagen Aufenthalt ist uns die Stadt als sehr quirlig;

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Strasse in der Altstadt

 

Markt mitten auf der Strasse
Markt mitten auf der Strasse

 

weltoffen;

Ladenbesitzer in Little India
Ladenbesitzer in Little India

 

und unglaublich kulturell gemischt in Erinnerung geblieben:

Schreiner chinesischer Abstammung in einer Seitengasse
Schreiner chinesischer Abstammung in einer Seitengasse

 

Alle Ethnien zusammen...
Alle Ethnien zusammen…

 

Dies in ziemlichen Kontrast zum Landesinnern, Taman Negara & Cameron Highlands, aber auch der Ostküste, welche sehr viel homogener muslimisch waren. Chinesische Tempel haben sich mit indischen Essständen, malaiische Markthändler mit chinesischen Buchhändlern abgewechselt. Anscheinend sei Georgetown auch einer der wenigen Orte dieser Welt, an dem Gotteshäuser drei grosser Religionen (Buddhismus, Christentum & Islam) innerhalb eines Strassenzuges versammelt sind. Hinzu kommt das ganze britische Erbe bzgl. Infrastruktur und Architektur, welches Georgetown das Prädikat Unesco Weltkulturerbe eingetragen hat und nicht nur auf dem Papier beeindruckend ist. Man kommt sich schon ein bisschen in die Kolonialzeit zurückversetzt vor, wenn man den repräsentativen Bauten der Lebuh Light oder Lebuh Pantai entlangschlendert. Besonders berühmt ist Penang und damit auch Georgetown für sein Essen. Laut Bernice, unserer Bekanntschaft aus Singapur, sei es sogar normal, für einen Fresstripp ein verlängertes Wochenende dort einzulegen. Martina wollte sich diese Chance natürlich nicht entgehen lassen und deshalb haben wir uns von Nazlina, einer einheimischen Köchin, eine Einführung in die Nyonya Küche geben lassen.

Martina in ihrem Element... ;-)
Martina in ihrem Element… 😉

 

Speziell gedünsteter Reis mit Sambal
Speziell gedünsteter Reis mit Sambal

 

Roti und Curry Dahl
Roti und Curry Dahl

 

Alles in allem hat mir der bunte und sehr lebensfrohe Mix in Georgetown super gefallen, ich würde sogar sagen mein Malaysia Highlight.

 

Pulau Langkawi, 19.08. – 24.08.14

Langkawi liegt ganz im Nordwesten von Malaysia und ist nur eine jedoch die grösste von unzähligen Inseln im gleichnamigen Archipel (dazu später mehr). Von Georgetown aus gelangt man mehr oder minder komfortabel per Fähre dorthin, die Reisezeit hält sich mit ca. 2h in Grenzen und man sieht etwas vom Hafen, mein Papi hätte sich gefreut:

Blick über die Strasse von Malakka ans Festland
Blick über die Strasse von Malakka ans Festland

 

Leider war der Seegang an diesem Morgen ziemlich heftig und in Kombination mit der Konstruktionsweise der Fähre als Speed-Katamaran sorgte dies für eine ziemlich hohe Nachfrage an Kotztütchen. Der hohe Anteil an weiblichen Passagieren welche in Burkas gehüllt waren hatte den unerwarteten Vorteil, dass man selten wirklich sah wenn sich jemand übergeben musste. Nichtsdestotrotz erreichten wir wohlbehalten Pulau Langkawi und checkten nach erster Bekanntschaft mit dem lokalen Taxikartell im sehr hübschen und ruhig gelegenen Langkawi Chantique ein. Ganz in unserer Nähe befand sich der grösste Strand der Insel, Pantai Chenang. Zwar ganz Malaysia-typisch touristisch konsequent entwickelt, aber eine stimmungsvolle Umgebung und Sonnenuntergänge zum dahinschmelzen.

 

Pantai Chenang
Pantai Chenang

 

Der Fakt, dass Langkawi (wie Pulau Tioman auch) eine Zollfreie Insel ist, macht nicht nur Zigaretten & Alkohol sondern auch den Import von Fahrzeugen sehr günstig und so beschlossen wir ein Auto zu mieten, 2 Tage für 90 Franken, fair enough. Aber zuerst machten wir den Archipel als Gäste auf einem Segelkatamaran unsicher, unter fachkundiger Anleitung natürlich, mit Captain Carrel und seiner Schweizer Frau. Der Segeltörn war Klasse, nicht nur war die Szenerie spektakulär, auch ein einsamer Strand stand auf dem Programm:

Vier der tausend Inseln im Archipel Langkawi
Vier der tausend Inseln im Archipel Langkawi

 

No comment....
No comment….

 

Es war für uns beide der erste Kontakt mit Linksverkehr und dementsprechend nervös waren wir vor der ersten Ausfahrt mit unserem kleinen Perodua Myvi. Wie sich aber herausstellte, scheint das Inselleben eine ziemlich beruhigende Wirkung auf die Langkawianer (?) zu haben und die Fahrweise war bis auf die üblichen Ausnahmen sehr gemächlich. Genau richtig für unsere ersten Gehversuche als Commonwealth Drivers, man denke an Australien…. 🙂

 

So ausgerüstet konnten wir z.B. abgelegene Wasserfälle entdecken, was ziemlich lustig geendet hat:

Pools oberhalb des Wasserfalls
Pools oberhalb des Wasserfalls

 

Tiinchen auf Abwegen....
Tiinchen auf Abwegen….

 

Aber auch die Strände der Locals blieben uns nicht länger verwehrt und so hatten wir einen kurzen (da Regenschauer) aber echt netten Nachmittag an einem kleinen Strand im Nordwesten der Insel verbracht.

Einheimische Kinder beim Spielen
Einheimische Kinder beim Spielen

 

Die Atmosphäre auf der Insel war für mich zwar sehr relaxed aber auf eine komische Art auch irgendwie diszipliniert, leicht klinisch. Es ist noch schwer zu beschreiben aber wenn man es mit dem thailändischen Koh Tao vergleicht (was ich unterdessen schon kann, Entschuldigung an den ungeduldigen Teil meiner Leserschaft) ist es schon ein bisschen zu wohlgeordnet, zu wenig quirlig, chaotisch. Das ist natürlich immer nur ein persönlicher Eindruck und wenn man ehrlich ist, wohl auch ein bisschen meine Wunschvorstellung wie es dort sein sollte. Zudem wurde ich die ganze Zeit das Gefühl nicht ganz los, dass der Segen des Petronas-Geldes nicht ganz spurlos an den Malaien vorbeigezogen ist. Aber was liegt es an mir dies zu sagen, der in Sichtweite des auch nicht gerade spärlich sprudelnden Geldbrunnens Paradeplatz wohnt.

 

Alles in allem war die Erfahrung Malaysia sehr eindrücklich für mich, was den Entwicklungsstand des Staates an sich und vor allem auch die Natur angeht! First time in the real jungle, check! Vor uns liegt nun das Abenteuer Thailand, welches wir mit einem Aufenthalt auf Koh Tao starten werden. Aber zuerst kommt einmal ein Flug mit DIESEM Flugzeug vom Penang International (hihi) Airport:

Fireflyz Airlein ise best!
Fireflyz Airlein ise best!

One thought on “Malaysia by Beat, 15.08. – 26.08.2014”

  1. Hier meldet sich die ungeduldige Leserschaft 🙂 🙂 🙂 Sie wartet gespannt auf den Teil über Koh Samui und Koh Tao und seit das E-Ticket Zürich-Bangkok nett im Posteingang rumdümpelt natürlich auch auf den Teil über Thailands pulieserende Metropole <3

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