Panama City
Wie prophetisch Martinas Worte mit «wir werden das schon schaukeln» waren, wussten wir noch nicht als wir in Panama City eintrafen, aber alles schön der Reihe nach! Nach einem kurzen und ereignislosen Flug mit Copa Air sind wir von Belize City kommend in Panama City gelandet. Der Kulturschock hätte nicht grösser sein können; von den «ramshackle huts» Belize Style zu DEM Finanzzentrum Lateinamerikas mit seinen Wolkenkratzern und Grossstadt-Lebensgefühl. Was bei der Akklimatisierung sicherlich half, war der Umstand, dass sich Panama City viel mehr nach Zürich angefühlt hat, verglichen mit Belize City. Zudem hatten meine Leisten nach einem letzten Sandfly-Schock in Caye Caulker wieder dringend eine Generalüberholung nötig. Leider hatten sie sich bis dahin noch nicht erholt und deshalb kam mir das Gefühl von Zivilisation gerade gelegen. Mit dem Pacífica Salud Hospital war glücklicherweise eines der modernsten Spitäler in Lateinamerika zur Hand und ich checkte für 1 Tag VIP-Behandlung ein.

Nachdem geklärt war, dass ich auch den nächsten Tag erleben würde, konnten wir uns wieder den kulinarischen Aspekten von Panama City widmen. Die Lokation des Hotels Casa Panamá war perfekt gelegen am Eingang zum Altstadt Viertel «Casco Viejo» und eignete sich bestens als Ausgangslage um die vielfältige Bar- und Restaurantszene auszukundschaften.



Die gut vier Tage vergingen wie im Flug und schon sassen wir im Transfer an die Karibikküste von Panama, von wo aus unser Segel-Abenteuer starten würde! Die Bucht von Puerto Lindo sah sehr friedlich aus im langsam schwindenden Tageslicht und wir konnten gemütlich essen sowie den Rucksack wasserfest einpacken. Um acht Uhr abends ging es los; stockdunkel in einer Nussschale zum Schiff, aber die kleinen Schwierigkeiten beim Entern des Bootes in hohem Wellengang gingen in der allgemeinen Startnervosität unter. Ich war mir immer sicher ziemlich standfest zu sein was Wellengang resp. die potentiell damit einhergehende Seekrankheit betrifft aber wurde ziemlich schnell eines Besseren belehrt. Das Boot Sailing Koala war mit 10 Passagieren und 3 Crewmitgliedern eher überbelegt, der «Aufenthaltsbereich» neben der Küche wurde zu einer weiteren Schlafmöglichkeit umfunktioniert. Und trotz der daraus resultierenden Enge wurde es nach Ankunft auf dem Boot sehr schnell ruhig, die Anti-Seekrankheit Tabletten wurden geschluckt und man sass da. Und wartete.
In der ersten Nacht auf dem Weg zu den San Blas-Insel hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter und starken Seegang. An Schlaf war jedoch sowieso nicht zu denken, da wir unter Motor fuhren und dieser sich in unserer Kabine geschätzte 30cm von meinem Ohr entfernt befand. Entsprechender Abgas- / Öl-Geruch und passende Abhitze gab’s gratis dazu. Nichtsdestotrotz hat unser Kapitän natürlich Recht, wenn er sagt; «wer die 2er-Kabine hat, hat dafür den Lärm». Das Schiff war in Ok-Zustand, leider immer ein bisschen dreckig und bei hohem Wellengang ging in der Nacht vor meinem Gesicht schon mal das Törchen zum Motorraum auf.
Jetzt aber genug gejammert! Die San Blas-Inseln wurden ihrem Ruf absolut gerecht! Unbewohnte, von weissem Sandstrand gesäumte Insel mit ein paar Kokosnuss Palmen darauf. Sogar ich als gestandener Strand-Verschmäher war angetan… Die Kuna, die einheimischen Bevölkerung, bekamen wir vergleichsweise wenig zu sehen. Sie leben jeweils temporär auf einer der ca. 365 Inseln, bewirtschaften die Kokosnuss Palmen und ziehen nach der Ernte weiter. Der Tourismus ist eine weitere Einkommensquelle und es wird gemunkelt, dass gewisse «Transportunternehmer» eine Gebühr bezahlen um durch dieses von keiner staatlichen Polizei überwachte Gebiet fahren zu dürfen. 😉 Leider wird uns dieses Paradies nicht mehr besonders lange erhalten bleiben; durch den steigenden Meeresspiegel sind schon heute diverse Inseln teilweise oder in Gänze verschwunden.





Die drei Tage Strandleben gingen schnell vorbei und es war Zeit sich zu verabschieden. Vor uns lagen knapp zwei Tage offenes Meer; in meiner romantischen Vorstellung von Segeln der eigentliche Höhepunkt des Ausfluges! Mit meinem brandneuen Segelschein in der Tasche habe ich auf möglichst viele Stunden unter Segel gehofft. Ein bisschen am Ruder stehen und dann am Bug sitzend lesen und der leise vor sich hin gurgelnden Bugwelle lauschen…
Nun ja, ich habe gelernt, dass auf offener See auch (laut unserem Kapitän) «normaler» Seegang durchaus intensiv sein kann. Wir sind mit Ausnahme der ersten Nacht nur unter Motor gefahren um a) schneller zu sein und b) die Wellen besser anfahren und somit das Rollen (Schaukelbewegung entlang der Längsachse) und Stampfen (Bug bewegt sich auf und ab beim Durchbrechen der Wellen) vermindern zu können. Im Endeffekt war mir das durchaus Recht, denn in Realität darf man sich aufgrund der starken Bootsbewegung sowieso nur im Cockpit aufhalten, Kochen ist trotz Schwenkherd nicht möglich und das flaue Gefühl im Magen lässt keine wirkliche Lust zum Lesen (oder irgendetwas anderes zu tun) aufkommen. Aber hey, irgendwann geht alles vorüber und im Gegensatz zu anderen Passagieren habe ich mich nie übergeben!

Nach gut 40 Stunden sind wir ziemlich erschöpft, stinkig und feucht aber sicher und wohlbehalten in Cartagenas wunderschöne Bucht eingelaufen. Als kleines Abschiedsgeschenk des Sailing Koalas war der meinen Rucksack umschliessende Abfallsack ca. 30cm mit Wasser gefüllt und das dem Gestank nach zu urteilen seit der ersten stürmischen Nacht.
Cartagena
Nueva Lenga
Unsere Sprachschule Nueva Lenga hat bereits am ersten Tag Punkte gesammelt, als wir direkt vom Segelboot kommend, eines ihrer Zimmer zum Duschen benutzen durften. Was für ein Gefühl!! Nach diesem herzlichen Empfang und einigen organisatorischen Erledigungen aufgrund meines komplett nassen und sehr übelriechenden Reisegepäcks konnten wir sogar noch am Welcome Lunch mit den anderen Neulingen teilnehmen! Insgesamt hatten wir jeweils zwei Wochen Gruppenunterricht und darauffolgend zwei Wochen Privatunterricht gebucht. Die Schule ist super zentral gelegen, im Herzen von Getsemani. Auch der Studentenmix war aus meiner Sicht absolut zufriedenstellend, es gab zwar viele Schweizer aber zumindest war es keine Mehrheit… 😉 Und wie sich herausstellen sollte, ergaben sich die meisten Spanisch-Trainingsmöglichkeiten sowieso im alltäglichen Leben, beim Einkaufen, Essen und in der Gastfamilie. So war es auch nicht weiter schlimm in der Pause mal Englisch oder Deutsch zu sprechen. Insgesamt hat mir die Schule sehr gut gefallen, wenn auch die Unterrichtsqualität stark vom jeweiligen Lehrer abhing. Gruppen- als auch Privatunterricht empfand ich als durchaus intensiv und in Kombination mit Hausaufgaben und dem «Voci lernen» war es auch mehr als genug.
Gastfamilie Murra
Auf Betreiben Martinas hin haben wir uns gegen ein Hostel oder AirBnB und für eine Gastfamilie entschieden. Ein goldrichtiger Entscheid wie sich zeigen sollte, Vielen Dank Tiinchen für das insistieren! Wir waren bei Jackeline Murra im Stadtteil Manga untergebracht, ca. 15min Fussweg von der Schule resp. Getsemani entfernt.
Exkurs Schulweg: Mit dem obligatorischen Wasser-Kauf-Stop im Carulla Express unseres Vertrauens, der Frühstückscombo «Red Bull & Zigi» im Parque Lácides Segovia und optional einem Cafecito aus der Tankstelle konnten durchaus auch 45min daraus werden. Nach einem Monat Trainingszeit spulten wir unser Programm jeweils ab wie alteingesessene Manganer.

Aber zurück zu Jacky und ihrer extrem liebenswürdigen Mutter, unserer Abuelita. Jeden Montag sowie Dienstag kam Abuelita bei uns vorbei und hat super leckeres Essen gekocht. Es war so gut, dass wir nicht nur kiloweise zugenommen haben, sondern Martina sich einen Nachmittag als Gehilfin verdingen musste um an ihre Geheimrezepte zu kommen… 😀

Als kleiner Bonus war unser Mitbewohner Sven auch aus der Schweiz. Ein echt aufgestellter Junge und immer für ein Bierchen zu haben, sieh. weiter unten. 🙂
The City
Die Stadt heisst mit vollem Namen eigentlich Cartagena de Indias und war einst der wertvollste Hafen innerhalb der Übersee Besitzungen der Spanischen Krone. Die 1x jährlich ab Cartagena verkehrende «Festlandflotte» bestand aus diversen Handelsschiffen sowie Kriegsschiffen als Begleitschutz. Insgesamt gab es für das ganze südamerikanische Kolonialreich nur zwei dieser Flotten, die Zweite lief den Hafen von Vera Cruz in Mexiko an. Wenn man nun bedenkt, dass diese Handelsflotten per königlichem Dekret das Monopol innehatten, kann man sich vorstellen, welche unermessliche Reichtümer diese transportierten. Alles was von den Spaniern jeweils innerhalb eines Jahres (auf extrem grausame Art und Weise) aus diesem Kontinent gepresst werden konnte, ging entweder durch Cartagena oder Vera Cruz. Für uns Bewohner des 21igsten Jahrhunderts bedeutet dies zuerst einmal, dass wir eine unglaublich schöne Altstadt zu bestaunen haben, UNESCO Weltkulturerbe-Label inklusive. Die eigentliche Altstadt aber auch das ein bisschen jüngere Getsemani sind Postkartenmaterial pur…


Aber auch dem Bevölkerungsmix merkt man diese Rolle als Handelszentrum immer noch an, da alle Sklaven über den Sklavenmarkt von Cartagena verkauft wurden. Im Vergleich zu Medellín ist der vorherrschende Haut Ton in Cartagena sehr viel dunkler, wobei die Mischform der Mulatten den Hauptteil ausmacht. Heute hat die Stadt ungefähr eine Million Einwohner und ist in ihrer geografischen Ausdehnung riesig. Als Tourist ist man grundsätzlich nur in einem kleinen Teil davon unterwegs; in der Altstadt (inkl. Getsemani) oder auf dem Bocagrande. Manga ist bereits geprägt vom kolumbianischen Mittelstand und alles nach der Brücke die Manga ostwärts verlässt ist das «andere Cartagena».

Das Klima ist ganz klar tropisch; feucht & heiss. Ein Tag an dem ich Morgens um 9 Uhr weiter als 100m zu Fuss gekommen wäre, ohne mein T-Shirt gut angeschwitzt zu haben, ist mir nicht begegnet. Die zweite Dusche nach der Rückkehr um 14 Uhr eigentlich Standard, evtl. eine Dritte vor dem Ausgehen am Abend. Jeder einzelne Raum der Schule war mit Klimaanlage ausgestattet, und auch sonst versucht jeder, der etwas auf sich hält, für kühlere Temperaturen zu sorgen; jedes Geschäft, jedes Cafe, etc. Dass die guten Leute dabei meist ein bisschen ins andere Extrem abgleiten ist eine andere Geschichte… Bekanntermassen bekommen diese klimatischen Bedingungen meiner Liebsten ein bisschen besser als mir aber ich muss hier fairnesshalber erwähnen, dass auch sie jeweils gelitten hat. Veranschaulichen lässt sich das am besten am Standardgespräch mit den einheimischen Taxifahrern: «Ahh Suiza! Muy frío, que bueno!»
El Milagro
Martinas cooler Lehrer Jesús hat zwei Jobs; morgens unterrichtet er in der privaten Sprachschule und nachmittags in der staatlichen Mittelstufe in El Milagro. Dieses Viertel liegt tief im Süden des «anderen Cartagena» und wir hatten die Möglichkeit Jesús einen Nachmittag lang zu begleiten. Wir wurden wie überall in Kolumbien super nett Empfangen, natürlich mussten wir auch im Lehrerzimmer unsere Aufwartung machen… Die Kids seiner Klasse waren super aufgestellt und nach einer anfänglichen Zurückhaltung haben sie uns dann mit allen wichtigen Fragen des Lebens gelöchert (aka «wer ist der beste Fussballer»). Die Klassengrösse war mit ca. 30 Kindern eher gross und entsprechend war der Lärmpegel. In Kombination mit der gefühlten Aussentemperatur von 38° Celsius und einer durch Abwesenheit glänzenden Klimaanlage kam bei mir persönlich jetzt nicht wirklich Lernbereitschaft auf. Aber siehe da! Entlang der linken Seite des Klassenzimmers sassen die fünf «Streberjungs» der Klasse, mit dem Gesicht zur Wand und leise vor sich hinarbeitend. Laut Jesús wohl auch die einzigen, welche Chancen auf eine weiterführende Bildung und vielleicht sogar Universität hätten… Hut ab Jungs & weiter so!


Uni again?
Jacky, unsere Gastmutter, ist Professorin für Finanzwirtschaft an der Universität Fundación Tecnológico Comfenalco in Cartagena. Wir haben (zumindest im Rahmen meiner bescheidenen Spanisch-Kenntnisse 😉 ein paar Mal über ihre Arbeit gesprochen und entdeckt, dass es zwischen dem sie beschäftigenden Department und meiner Ausbildung gewisse Überschneidungen gibt. Sie arbeitet im Bereich Industrieautomatisation und einige ihrer Studenten beherrschen auch Programmiersprachen. Schwups, und schon folgte eine Einladung und wir bekamen eine Führung durch das neue Automatisierungslabor des Departments.

Gleich darauf sind wir zusammen in Jacky’s Englischlektionen gegangen; sie ist dabei Englisch zu lernen, Respekt, da eher selten in Kolumbien auch für höhere Bildungsschichten. Wir wurden ziemlich unverhofft und sehr intensiv mit einbezogen, mussten korrigieren und Noten vergeben. Im Endeffekt war’s sehr lustig und wer weiss, vielleicht haben sie trotz all dem vielen Lachen was gelernt. Das musste natürlich sofort in unserem Lieblings-Food Market «Arepas El Jefe» mit einem Bierchen begossen werden…

Kleiner Exkurs zum Arepas El Jefe; der Food Market war klein aber fein und vor allem, direkt vor unserer Haustür! Abends konnte man von unserem Wohnzimmer aus den Fortschritt beim Standaufbau beobachten, das Eintreffen als erste Kunden war somit garantiert. 😉


Irgendwie kam Jacky dann auf die sehr interessante Idee, ich sei sicher ein Experte für Artificial Intelligence; das Thema sei heute ja super modern, in ihrem Department wisse aber niemand so genau was das denn genau sei und ich könnte da sicher Abhilfe schaffen. Naja… Nachdem wir aber Englisch als Vortragssprache ausgehandelt und ich ein bisschen Erwartungshaltungsmanagement betrieben hatte, willigte ich ein. Wann sonst kommt man mit dem kolumbianischen Uni Alltag so auf Tuchfühlung?

Wie es sich herausstellen sollte, war die Simultanübersetzung aber auch dringend notwendig, bis auf zwei Ausnahmen konnte kein Student auch nur ein bisschen Englisch. Das fand ich für diese Bildungsstufe und vor allem auch ihre Studienrichtung schon ziemlich krass. Und als es später darum ging, welches nun die ersten Schritte sein sollten um in dieser Materie Fuss zu fassen, musste ich mir ein bisschen auf die Zunge beissen um nicht herauszuplatzen «lernt Englisch». Klassennamen, Comments und allgemein Coden auf Spanisch? Bbrrr… 😛
Eine glückliche Fügung wollte es aber, dass mein Simultanübersetzer in früheren Jahren in Mexiko selbst zu einer Vorgängertechnologie von Machine Learning doktoriert hatte und ihm deshalb das entsprechende Vokabular vertraut war! Das half sehr viel und die anschliessende Diskussion war sehr lebhaft und interessant.

Wow, was für ein Tag… Und das Fazit wie immer das Gleiche; wie schnell man in Kolumbien aufgenommen und integriert wird, einfach schwierig nachzuvollziehen für uns «eher» zurückhaltenden Schweizer!
El Castillo
Das Castillo San Felipe de Barajas thront an der oberen rechten Ecke über Getsemani und ist von vielen Orten der Stadt zu sehen. Da Cartagena für die Spanier so wichtig war (sieh. weiter oben), hat man sich schon früh mit Verteidigungsbauwerken aller Art beschäftigt. Die in der Altstadt und um Getsemani weitgehend erhaltene Stadtmauer und auch die Eckbefestigungen derselben, genannt Baluartes sind ein Beispiel. Auf einigen Baluartes wurden Bars oder Restaurants eingerichtet, so auch einer meiner Lieblingsplätze, die Casa de la Cerveza auf der Baluarte del Reducto… 😉 Der absolute Höhepunkt stellt aber das Castillo San Felipe dar, das grösste Bauwerk dieser Art, welches die Spanier jemals in einer ihrer Kolonien gebaut haben. Es wurde in mehreren Etappen erweitert als auch verstärkt und dies wurde mehrfach auf die Probe gestellt. Nachdem das Castillo den vorher häufigen (privaten) Piratenangriffen ein Ende gesetzt hatte, kam es zu grösseren Schlachten mit staatlichen Akteuren, darunter die einfach als «Schlacht von Cartagena de Indias» in die Geschichte eingegangene Auseinandersetzung mit den Briten. Aufgrund der kampferprobten Besatzung der Batterien, der perfekten Lage und der intelligenten Bauweise gelang es den Spaniern unter Blas de Lezo mit ungefähr 3’000 Mann ein Expeditionsheer von 30’000 Mann zurückzuschlagen. Das ist umso beeindruckender als 29 «Ships of the Line» der Royal Navy den angreifenden Briten als schwimmende Artillerie dienten, und das war so ungefähr das gfürchigschte, was damals auf den Weltmeeren unterwegs war!


Fazit Cartagena
Einen Monat in das Leben einer kolumbianischen Stadt und Familie einzutauchen war echt nice! Wie ich mir erhofft hatte, hat sich mit der Zeit so etwas wie Alltag eingestellt. Und obwohl wir nach Ablauf des Monats wohl genau vor diesem Alltagsgefühl geflüchtet sind, fand ich es toll dies ein erstes Mal im Ausland erleben zu dürfen.
Zudem waren es unsere ersten Eindrücke von Kolumbien überhaupt! Hitzig, quirlig, ein bisschen chaotisch aber die Leute… Einfach genial! Ich weiss, jeder sagt, wenn er aus den Ferien zurückkommt etwas wie; «Alle waren so nett, die Leute sind mega freundlich, etc, etc» aber hier hat es echt was! Sie waren eben nicht einfach nur nett wie die Verkäuferin am VBZ-Schalter, nein, sie waren herzlich und (fast) immer ernsthaft interessiert an dir und deiner Geschichte! Und es ist eher die Regel, dass ein 5minütiges Gespräch mit einer Einladung zu ihnen Nachhause endet. Inklusive Telefonnummer und einer genauen Wegbeschreibung.
Wie wir im Verlauf der Reise herausfinden werden, ist Kolumbien ein extrem diverses Land und Cartagena damit nicht zwingend repräsentativ für das restliche Land. (Die «anderen» Kolumbianer haben auch durchaus ihre Meinung über die Costeños und ihre Art zu Leben.) Was bisher aber immer gleichgeblieben ist, ist die offene & herzliche Art mit uns und ihren Mitmenschen umzugehen!
Jetzt heisst es aber: Medellín, wir kommen!

